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In der embryonalen Reifungsphase der ersten sieben Wochen sind alle Menschen weiblich. Wusstest du das? Erst danach entscheidet ein Hormonmix im Körper der Mutter, ob sich aus dem weiblichen Urgeschlecht ein weibliches oder männliches Kind weiterentwickelt. Die Natur geht also erstmal immer von einer Frau aus. Kann man jetzt so oder so auslegen. Ist die Frau das Basismodell und der Mann dann die Deluxe-Version oder ist aller Zuwachs nach dem FrauSein ein Verschlimmbessern. Ja sogar eine Missbildung? chächähm. So mein ich das nicht. Ich liebe Männer! Mit allem was da dran ist!

Aber darum geht es auch gar nicht. Ich versuche nur auf den Grund dieses ewigen männlich/weiblich Themas zu kommen. Frauenpower, “Wir” müssen zusammenhalten, HER-, SHE-, Frauenkollektive….Was ist das? Und was wächst daraus?

Auf meinen YogaRetreats habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine Gruppe von Frauen eine völlig andere Energie hat, als eine gemischte Gruppe. Ich will das gar nicht werten, aber es ist definitiv anders.

Ich habe mich lange mit einer Freundin darüber unterhalten, die hat dann von URKraft gesprochen. Und es stimmt, Frauen haben etwas, das haben Männer einfach nicht. Etwas übersinnliches, intuitives. Aber wo kommt das her? Und welchen Auftrag hat die Natur uns mit dieser URKraft mitgegeben?

Archäologische Funde von weiblichen Figuren aus der Steinzeit bezeugen, dass das Urweibliche, das in sich den Kreislauf von Leben und Tod, Entstehen, Werden und Vergehen vereint, seit mehr als 30.000 Jahren als die Leben spendende und erhaltende Kraft im Universum betrachtet wird. Und das war nicht immer positiv. Das Weibliche wurde als bedrohlich, mystisch oder sogar gefährlich dargestellt, das es zu unterdrücken gilt. Das fängt bei der “bösen” Eva an, die den armen Adam mit dem Apfel verführt und zieht sich bis ins Heute, wo Frauen in vielen Ländern immer noch unterdrückt und klein gehalten werden. Klar! Wir können einen Menschen in uns wachsen lassen - wie gruselig! Aber ist es wirklich “nur” das? Ich lehne mich jetzt sehr weit aus dem Fenster und behaupte Frauen sind emotional sehr viel intelligenter als Männer. Empathischer aber auch hinterhältiger. Ich hätte als Mann auch großen Respekt!

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An dieser Stelle google ich “weibliche Intuition” und stoße - oh Wunder - auf einen Wikipedia Eintrag. Der Eintrag endet mit dem Verweis auf MUTTERINSTINK, unter dem, interessanterweise kein Wikipedia Eintrag zu finden ist.

Ich kombiniere also selbst. Irgendjemand hat beschlossen, dass Frauen diejenigen sind, in denen neues Leben wachsen soll und hat ihnen, um das neue, hilflose Leben zu schützen diesen URInstinkt mitgegeben. Egal ob Mutter oder nicht, wir haben das irgendwie in uns. Und auch wenn der MUTTERINSTINKT sehr umstritten ist und von radikalen Feministinnen in Frage gestellt und als Mythos bezeichnet wird, sie lässt sich nicht leugnen diese besondere Energie. Das heißt nicht, dass Männer nicht auch fühlig sein können (die Autokorrektur sagt, das Wort fühlig gibt es nicht? Dann hab ichs jetzt erfunden).

Wir brauchen einander nicht, aber die besten Beziehungen sind doch die, in denen die Partner sich mehr lieben, als brauchen!

Jeder von uns, egal ob Männlein oder Weiblein, trägt beide Energien in sich. Und je nachdem wie stark die eine oder andere Energie ausgeprägt ist, wie viel Raum ihr gegeben, wie sehr sie zugelassen oder vielleicht sogar unterstützt wird, so sehr oder eben weniger ist sie da.

Weibliche Energie, sagt man, ist erschaffend, diffus, in die Tiefe und Breite zerfließend, emotional und ohne Form. Sie ist schöpferisch, kreativ, aufnehmend, umwandelnd und heilend.

Das weibliche Prinzip steht für HINGABE, es ist EMPFÄNGLICH und PASSIV.

Das Männliche Prinzip hingegen ist der IMPULS, die IDEE, STRUKTUR, es ist HALTEND und AKTIV..

Die männliche Energie ist zielgerichtet, nach vorne oben gerichtet (also bitte, woran da wieder gedacht wird. TSTSTS). Sie ist kämpferisch, gebündelt, dynamisch, leistungs- und wettbewerbsorientiert und zerstörend.

Man sagt, dass unsere Welt, so wie sie heute da ist, deshalb so da ist, weil in den vergangenen Jahrzehnten das männliche Prinzip vorherrschend war. Das würde den aktuellen Umschwung erklären. Wir haben keinen Bock mehr auf Machtkämpfe, Egotrips und Schwanzvergleiche, wir wollen mit Grips und Gefühl an die Sache rangehen und auch mal an anderes denken als an uns selbst.

Frauen haben das verstanden und tun sich zusammen, machen Yoga, hinterfragen und gründen Unternehmen die Sinn machen. Da wächst eine gewaltige Armee heran. Lasst uns was draus machen! Und nicht wieder ins Gegenteil kippen. Frau sein ist cool! Mit allem was dazu gehört. Für kein Geld der Welt würde ich tauschen wollen! Aber Männer sind es auch! Mit allem was dazu gehört. Um kein Geld der Welt möchte ich sie missen.

Wir brauchen einander nicht, aber die besten Beziehungen sind doch die, in denen die Partner sich mehr lieben, als brauchen!

Alles wird gut.

Anna Hacker